Montag, 19. Juli 2010

Antigua Guatemala, Pacaya, Cobán

¡Buenas noches!

Im Moment sitzen wir zwar schon in Flores und freuen uns auf´s Abendessen, aber erstmal fehlt hier noch ein Bericht aus Antigua...



Nach einer mehrstuendigen Minibusfahrt vom Lago Atitlan ueber gewaltige Huegelketten kamen wir puenktlich zum stroemenden Regen in Antigua an, und unterzogen unsere Regenjacken einem Herz- und Nierentest (Ergebnis: semi-zufriedenstellend).



Bild: ehemalige Kathedrale in Antigua, hat die Erdbeben nicht so ganz ueberstanden...
Nach einem Tag Stadt anschauen (Kolonialstadt, sehr schoen, aber leider auch sehr touristisch und fuer guatemaltekische Verhaeltnisse auch teuer), ein wenig shoppen und Fuesse platt laufen ging es am Samstag los zum Pacaya.



Dieser Vulkan hat vor wenigen Wochen erst den kompletten Flugverkehr nach und von Guatemala City still gelegt, und die Stadt unter eine schoene Schicht Asche befoerdert. Einen Tag bevor wir uns also aufmachten, brach er nachmittags "noch so ein bisschen" aus - soll heissen, aus den drei neu entstandenen Kratern an der Bergflanke blubberte ein bisschen Lava, was die letzte Reisegruppe wohl live beobachten konnte.



Soviel erlebt haben wir nicht, nur einen kleinen "Ruelpser" in Form einer Rauchwolke aus dem Hauptkrater ;-) Da der letzte Ausbruch auf der Antigua abgewandten Seite des Vulkans passiert ist, waren wir nicht im Naturpark, sondern auf einer privaten Finca, wo uns ein Sohn der Familie herumfuehrte. Ich kann mit Stolz behaupten, dass ich als Dolmetscherin von Spanisch nach Englisch (!) auserkoren wurde - so ein bissl was hab ich also wohl doch gelernt *g*
Zusammengefasst: drei Lavastroeme kamen nacheinander (im Abstand von einigen Tagen) den Vulkan herunter, mit ca. 20m/Std. Der erste machte knapp 40m vor dem Wohnhaus der Finca halt, und begrub eine Ananasplantage unter sich. Der zweite hat die Kaffeestraeucher plattgemacht, und der 3. Strom, der immer noch sehr heiss ist, hat eine Wasserquelle ausgeschwemmt und eine Heisswasserlagune geschaffen. Wahnsinn, wie sehr die scharfkantigen Steine, die teilweise Glas enthalten, das bei den hohen Temperaturen aus geschmolzenem Sand entstanden ist, noch etlihe Tage nach dem Ausbruch Hitze abstrahlen! Fumarolen (Schwefeldampfquellen) und Bimssteine rundeten den Besuch ab ;-) Auf den Berg selbst kann man zur Zeit verstaendlicherweise nicht klettern, v.a. da der Sand an den Flanken nicht gefestigt ist und einfach abrutschen wuerde.

Nach einer frischen Ananas ging es zurueck nach Antigua, und von dort weiter nach Coban. Die mehr als 7-stuendige Fahrt quer durch Guatemala Stadt (in der Rush hour, wann sonst?) und durch Berg und Tal war, wie meist, sehr anstrengend, dafuer reich an beeindruckenden Landschaften. In Cobán goennten wir uns ein desayuno de panquequitos y fruta (= Pfannkuchenfruestueck mit Obstsalat) incl. Kaffee, sowie eine echt interessante Tour durch eine Kaffeefinca. 1888 von einem Deutschen namens Herrn Dieseldorff aus Hamburg gegruendet produziert die Finca noch immer Kaffee, der heute aber nicht mehr hauptsaechlich nach Deutschland, sondern v.a. in die USA verkauft wird. Neben Arabicastraeucher wachsen dort auch Kardamon, Nelken, Bananen, Orangen, Avocados und anderes Obst - zum Einen, um die Voegel von den Kaffeebeeren fernzuhalten, und zum Anderen zum Verkauf und fuer die Arbeiter der Finca.

Danach besuchten wir einen kleinen Naturpark am Stadtrand, wo es ausser viel Gruenzeug und einer dicken Bisamratte nicht allzu viel zu sehen gab ;-) Dafuer wurden wir dann beim Mittagessen vom Restaurantbesitzer fuer seine neue Homepage fotogrfiert - Europaeer scheinen dort nicht so oft vorbeizukommen *g*
Nachmittags hiess es mal wieder Kofferpacken und auf nach Lanquin!

Allerbeste Gruesse
Franzi und Basti

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