Dienstag, 29. Juni 2010

Verspaeteter Bericht aus San Cristobal de las Casas



Soo, und bevor wir es vergessen, noch ein paar Worte zu unserem Aufenthalt in San Cristobal de las Casas:

Von Campeche aus ging es mit dem Nachtbus nach Palenque, einer kleinen Stadt im Landesinneren. Dort haben wir uns ausnahmsweise fuer eine organisierte Tour entschieden, auf deren Programm als erstes die Ruinen von Palenque standen.


Mitten im Dschungel gelegen sind diese Pyramiden deutlich weniger touristisch erschlossen als beispielsweise Chichen Itza, und dementsprechend wenig war auch los. Einige wenige Touristengruppen, v.a. aus den USA, und einige einzelne Reisende waren ausser uns die einzigen, die auf den Pyramiden herumkletterten, Photos knipsten und den Dschungel bewunderten. Danach wurden wir zum Misol-Ha kutschiert, einem recht beeindruckenden Wasserfall ebenfalls mitten im Dschungel. Im Gegensatz zu den Mayastaetten in Yucatan jedoch befindet man sich hier bereits im Hochland, und die Minibusfahrten liessen erste atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Bergketten erhaschen. Das dritte Highlight der Tour war dann "Agua Azul", was aufgrund der Regenfaelle jedoch mehr braun als blau war - aber dennoch eine beeindruckende Ansammlung kleiner Wasserfaelle und Kaskaden, umgeben von dichtem Wald, und leider ebenso dicht stehenden Laeden, die einem Souvenirs jeglicher Art anboten.
Von dort ging es dann direkt weiter nach San Cristobal de las Casas, einer sehr schoenen Stadt im mexikanischen Hochland, die ebenfalls mehr europaeisch wirkte als mittelamerikanisch ;-)
In San Juan Chamula, einem nahegelegenen Dorf, das wohl sehr bekannt ist fuer seine Kirche, in der katholische mit Maya-Brauechen gemischt werden, fand am naechsten Tag gerade das Fest zu Ehren San Juans statt, wohin uns Rudy, unser auesserst netter und hilfsbereiter Hostel-Gastgeber natuerlich mitnahm. 16 Leute in einem alten(!) VW-Bus - so was hab ich auch noch nie erlebt!

Das Festival bestand fuer die unzaehligen Einheimischen eigentlich nur aus trinken und Boellerschiessen, unglaublich: die selbstgebastelten Raketen (erkennbar am Zeitungspapier, aus dem sie gebaut waren) wurden selbstverstaendlich aus der Hand geschossen - und weil das noch nicht genug Krach und Rauch verursachte, wurden Abflussrinnen auf dem Kirchplatz mit Schiesspulver (kein Witz!) gefuellt und angezuendet.
So oder so aehnlich muss es damals zugegangen sein, als noch mit Kanonen geschossen wurde. Wahnsinn, wirklich! Zur Erholung durften wir dann selbstgebrannten Schnaps beim Dorfaeltesten verkosten, was die Mehrzahl der Gaeste dann auch tat ;-) Mit einem Deutschen, einem Schweizer und einem Englaender haben wir uns, hungrig wie wir waren, dann auf den Weg gemacht, etwas Essbares zu finden. Fuendig wurden wir an einem Tacostand, wo es einen Taco fuer 3 Pesos (!) gab, das sind etwas mehr als 20 cent! Sehr lecker waren sie ausserdem noch - wie eigentlich fast das ganze Essen bislang :)
Zurueck in San Cristobal haben wir die Stadt angeschaut, und uns mit den verrueckten Kanadiern aus Tulum getroffen - schon ein lustiges Voelkchen ;-)

Wie eben berichtet, ging es dann von dort weiter nach Guatemala, wo wir gleich die erste Ladung Waesche aus der lavanderia abholen, ein bissl Spanisch lernen, und uns heute abend in der Sprachschule noch einen Film zu Gemuete fuehren werden :)

Hasta luego!
Franziska y Sebastian

Zum Schluss noch ein Bild aus Campeche:
Hola allerseits!

Wie ist das werte Befinden in der Heimat?
Wir sind seit Freitag in Xela (Quetzaltenango), Guatemala. Die Fahrt von San Cristobal de las Casas bis zur Grenze und dann hierher war ein kleines Abenteuer ;-) Um 7.00 Uhr morgens ging´s los, mit Anthony aus Atlanta, einem schwer photographiebegeisterten Typen, der eine quasi professionelle Kameraaustattung mit sich herumschleppt, erst im First-Class-Bus bis zur Grenze.

Den dortigen Fussmarsch von gut 3 km sind wir mit Hilfe eines netten Pickup-Fahrers umgangen, der uns fuer laeppische 8 Pesos auf der Ladeflaeche mitgenommen hat (s. Foto). 20 Pesos fuer den Einreisestempel, und wir waren in Guatemala! In Ermangelung weiterer Quetzales (guatemaltekische Waehrung) wurde die Reise im "Chickenbus" fortgesetzt, einem ausgemusterten US-amerikanischen Schulbus, die hier in groesser Zahl knallbunt bemalt ihren Dienst in den Staedten und insbesondere auf der Interamericana tun. Letztere ist ein Abenteuer fuer sich, da sie weniger einem "highway" als einer schlechteren Landstrasse aehnelt, auf der sich die Chickenbus-Fahrer austoben wie die Jungs in der Formel 1. So werden hemmungslos PKW, andere Busse, Minibusse, Lastwagen, etc. ueberholt - einfach alles, was nicht schnell genug ist. Ach, und Sicht? Tss, wer braucht schon so was? Hier herrscht schon ein wenig das Recht des Staerkeren...
Trotz aller Widrigkeiten (orientierungslose Taxifahrer, ...) sind wir gut und wohlbehalten in Xela angekommen und wurden gleich abends noch in der Sprachschule in Empfang genommen und bei Rolando, einem ehemaligen Fussballprofi, und seiner Familie einquartiert. Dort haben wir ein eigenes Zimmer mit "Doppelbettattrappe" (d.h. es ist ein Bett, aber das wunderschoen aussehende Kopfteil aus dunklem Holz ist nur angelehnt und droht bei jeder Bewegung umzufallen), sowie ein eigenes Bad. In letzterem gibt es auch heisses Wasser - man muss nur in Kauf nehmen, dass dann das Licht im Bad und im Zimmer einige Nuancen schwaecher wird ;-)

Ja, man merkt einen deutlichen Unterschied zu Mexiko! Wohlstand hat hier eine ganz andere Bedeutung, und die Mittelschicht hier ist mit der in Deutschland kaum zu vergleichen.
Trotzdem fuehlt man sich hier schnell wohl, die Leute sind sehr, sehr freundlich und immer hilfsbereit - sowohl die Lehrer im Sprachkurs und unsere fussballbegeisterte Gastfamilie, als auch in den Laeden und auf der Strasse. Unser Spanisch verbessert sich uebrigens merklich ;-) Basti beherrscht mittlerweile saemtliche fussballrelevanten Begriffe, und auch ich krieg so langsam einiges mit, was man an Gespraechen aufschnappt bzw. wie man sich selbst verstaendlich macht ;-)

Viele Gruesse aus dem verregneten Xela!
Franziska und Basti

Dienstag, 22. Juni 2010

Hola Amigos,

heute ist der bislang heisseste Tag in Mexico. Wir sind in Campeche am Golf von Mexico, einer alten spanischen Kolonialstadt, die im 17. und 18. Jahrhundert auch gern mal von Piraten ueberfallen wurde. Die Mittagshitze ist selbst mir zu viel, trotz Abhaertung durch ein halbes Jahr Singapur :) Die Altstadt ist jedoch extrem schoen mit einer alten Kathedrale, schoenen Plaetzen und vielen kleinen Strassen mit Kopfsteinpflaster und kunterbunten Hauesern, sodass ich trotz der Sonne die ganze Zeit herumlaufe und Fotos mache. Ansonsten gibt es einige Museen ueber die Eroberung/Kolonialzeit zu sehen sowie einige Befestigungsanlagen zu besichtigen. Diese sind dankbar kuehl und im Vergleich zu europaeischen Preisen sehr guenstig. Fotos davon folgen, zunaechst mal einige Fotos der vergangenen Tage:


Cenote X`Kanche
Cenote X´Kanche

Cenote Ik-kil

Maya Pyramide Chichen Itza

Kaefer sind hier einfach ueberall
Wir werden jetzt mal den zweiten Anlauf nehmen, auf einer mexikanischen Website einen Nachtbus nach Palenque zu buchen :)
Beste Gruesse
Franzi & Basti

Samstag, 19. Juni 2010

Hola, buenas tardes!

Ich hoffe, euch daheim geht`s allen gut und es hat mittlerweile endlich aufgehoert zu regnen ;-) Hier ist man ueber jeden Regentropfen dankbar, weil es wirklich wirklich warm ist und fernab der Touri-Metropole Cancun nur die wenigsten Laeden klimatisiert sind. Die Busse sind es jedoch umso mehr, so dass man nie den Pulli und Schal vergessen sollte, bevor man einsteigt - es sei denn, man moechte als Eiszapfen enden *g* An dieser Stelle ein herzliches Dankeschoen nach Erwitzen an die grosszuegige Leihgabe der Fleecejacke, die mich hier waermt!
Im Moment sitzen wir in der Eingangshalle unseres Hostels in Merida, der Haupstadt Yucatans, und erholen uns unter den Ventilatoren ein wenig von den Strapazen des vormittaeglichen Ausfluges in die Uxmal-Ruinen. Diese Hinterlassenschaften der Maya liegen, im Gegensatz zu Tulum (direkt an den Klippen der Karibik) mitten im Landesinneren und wenn nicht im Dschungel, so doch zumindest im Wald. Am schoensten ist es in solchen Ruinen immer ganz oben, da dort am meisten Wind weht ;-) und man zudem einen beeindruckenden Blick ueber die restlichen Pyramiden, Tempel und sonstigen Ruinen hat. Im Gegensatz zu Chichen Itza ist Uxmal sehr wenig frequentiert von anderen Touris, so dass man beinahe allein durch die Ruinen streifen und klettern(!) kann, meist nur in Gegenwart einiger sonnenanbetender Leguane, die teilweise die Groesse eines waschechten bayerischen Dackels haben oder sogar uebertreffen. Aehnlich war es auch gestern in den Ruinen von Ek-Balam: viel Wald, viel Getier, wenig bis keine Leute.
Hier in Merida ist es nicht mehr ganz so ruhig und beschaulich wie in Valladolid, vermutlich allein schon aufgrund der Groesse der Stadt. Unsere Spanischkenntnisse reichen immerhin schon aus, die Waesche in einer Waescherei abzugeben und die Abholzeit wieder auszumachen *g*. Bislang ist das reisenotwendige Spanisch auch ueberhaupt kein Problem, kompliziert wird es erst, wenn es ueber den Standardwortschatz von 100-200 Woertern hinausgeht... Aber ich freu mich schon tierisch auf unseren Sprachkurs in Guatemala, denn man merkt schon einen gewaltigen Unterschied, ob man die Leute hier mit den rudimentaersten Spanischbrocken anspricht, oder eben auf Englisch - letzteres kommt ganz selten gut an, wohingegen sich jeder freut, wenn die doofen Touris es mal mit der Landessprache probieren ;-)

Ein weiteres Highlight des Reise bisher sind die Cenoten - mit Regen- und/oder Grundwasser gefuellte "Loecher" in der Erde, die zum Teil Ausmasse wie ein Mehrfamilienhaus haben, mehr oder weniger nach oben offen sind, und eine Art Mini-Welt darstellen, in der Fledermaeuse und Schwalben ebenso hausen wie kleine schwarze Fische, die vor den hineinspringenden und planschenden Leuten wenig bis keinen Respekt aufweisen. Die erste, die wir besichtigt und beschwommen haben (Ik-Kil), war leider ueberteuert und anfangs mit ganzen Busladungen Touris gefuellt, auch wenn das Wasser sehr schoen tuerkisblau und klar und erfrischend war. Die zweite war eher das Gegenteil - von gewaltigen Stalagmiten und -titen gepraegt, und bewohnt von einer ganzen Fledermauskolonie, weil nur sehr wenig Tageslicht durch eine schmale Oeffnung hineinfiel (was das fuer die Wasserqualitaet bedeutet, mag sich nun jeder selbst ausmalen). Unser Favorit war aber bei Weitem die dritte Cenote (X`Kanche) neben Ek-Balam: wir (und unser Ruinenreisegefaehrte Rich aus New York, Spanischlehrer, die seinen Trip von der Schule gesponsort bekommt) waren allein dort, und mussten das wunderschoene Wasserloch lediglich mit einigen leuchtend gelben Voegeln teilen, die ab und an etwas von dem tuerkisblauen Wasser schoepften und ein paar Moskito im Flug wegschnappten. Wahnsinn, wirklich!
Hoffentlich bekommen wir bald Gelegenheit, ein paar Photos hochzuladen - bedauerlicherweise ist das Internet hier nicht immer das Schnellste ;-)
Allerbeste Gruesse!
Franziska

Donnerstag, 17. Juni 2010

Buenas tardes!

Heute melden wir uns aus Valladolid, der aeltesten Kolonialstadt in Yucatan, aus einem sehr farbenfroh und einladend gestalteten Hostel (ausnahmsweise war die Empfehlung im Lonely Planet tatsaechlich gut;-)). Gestern abend im "Weary traveler" in Cancun haben wir ein paar Leute aus Spanien, Canada und London getroffen, die uns einhellig von Merida vorgeschwaermt haben, was also das naechste Ziel der Reise sein wird.
Vor unserem Aufbruch gab es nachts ein ordentliches Gewitter, so dass es immerhin ein wenig abkuehlen konnte. Heute morgen ging es nach selbstgemachten Pancakes und Ei-auf-Toast zum Strand von Tulum, wo die Maya eine beeindruckende Tempel- und Wohnanlage errichtet haben. Was davon uebrig ist, wird von Massen von Touristen belagert - was an sich nicht so schlimm waere, wir sind schliesslich selbst welche ;-) Doof ist nur, dass es zum Grossteil "Amis" sind, die gerne mal nur im Bikini und High heels durch die Ruinen stoeckeln und bei jedem Leguan in "eeeeeeeeh"s und "uaaaah"s ausbrechen. Naja, auch das haben wir dank der beeindruckenden Bilder und netter Begleitung (Tara aus London) gutgelaunt hinter uns gebracht, und zudem noch die karibische See in einem anderen Licht angetroffen: der stuermische Wind hat die Wogen ganz schoen ins Rollen und Brechen gebracht, so dass Baden auch nicht erlaubt war.
Etliche viele schoene Photos spaeter sind wir also per Bus hierher nach Valladolid gefahren, und haben erstmal ein wenig die Stadt erkundet, sehr schoen muss ich sagen :-)
Jedes Haus in der Stadt ist in einer anderen Farbe gestrichen, und eine Mischung aus kleinen englischen Vorgaerten und spanischem Flair laesst echte und sehr erholsame Urlaubsatemosphaere aufkommen. Morgen wollen wir eine "cenote" (mit Wasser gefuellte Hoehle) erkunden, und vielleicht mit Fahrraedern die Gegen unsicher machen.
Hier unser neuer Freund:
Hasta luego!
Francesca y Sebastian

Dienstag, 15. Juni 2010

Buenos dias!

Kleine Meldung aus Mexico :-) Wir sind heil in Cancun gelandet, und waren schon am Flughafen beeindruckt von den Ballermann-aehnlichen Touristen, die mit uns an Bord gingen ;-) Als unsere backpacks dann schlussendlich als vorletzte vom Band rollten, wir den Zoll problemlos hinter uns gebacht hatten, und die ersten beiden Abzockversuche abwehren konnten ("Nein, wir wollen den normalen bus" und "Nein, wir haben schon eine Reservierung fuers Hostel"), kamen wir im Hostel an und haben einige Stunden mehr als ueblich geschlafen ;-)
Gestern waren wir auf der isla mujeres, wo wir uns ein wenig in karibischen Wassern vergnuegten und ordentlich verbrannten... Abends hiess das Abenteuer "supermercado", wo uns eine hilfsbereite Mexikanerin tatsaechlich erklaerte, wie man sich in der Schlange anstellen muesse... Verrueckte Welt! Mein Versuch eine salchichia (fuer mein Verstaendis die scharfe Salami auf der Pizza beim Italiener) zu erstehen endete mit dem Ergebnis, dass wir rohe Grillwuerste erhielten, und kurz ueberlegten, sie beim Hotdog-Stand vor dem mercado grillen zu lassen.
Heute geht es weiter nach Tulum, wo es angeblich entspannter und weniger Ballermann-Touri-maessig sein soll, und wo die ersten Mayaruinen auf uns warten.

Allerbeste Gruesse!
Francesca & Sebastian